Rußland kontra amerikanische Hegemonie |
Von Thomas Bez am 21.04.2014
Weblog Tedesca <https://www.tedesca.net/Tedesca>
Russland verstärkt seine Truppen an der Grenze zur Ukraine: 30.000 Soldaten, darunter Spezialeinheiten und Milizen ohne Hoheitsabzeichen. Die Amerikaner wollen deshalb mehr Nato-Präsenz in Osteuropa.
Noch interessanter als die Meldungen über Rußland und die Ukraine sind dieser Tage die Leserkommentare. Manchmal überfliege ich diese noch vor dem eigentlichen Artikel. Sogar bei der ZEIT und beim SPIEGEL habe ich vorbeigeschaut. Überall das gleiche Bild in den Foren: geschätzte 85% Verständnis bis Zustimmung für Rußland und zur Einnahme der Krim. Fast durchweg Ablehnung der neuen ukrainischen Regierung und der Haltung und Taktik der EU. Überall Verurteilung der USA als jener Macht, die die Krise anheizt.
Ich würde das gern als Zeichen sehen, daß die Stimmung der politisch Interessierten im Volk kippt, und zwar nicht nur in einer kleinen konservativen Schicht. USA und EU versuchen zwar gerade abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit TTIP, das sogenannte Freihandelsabkommen, zum Abschluß zu bringen. Aber dank Rußland könnte derweil die Ablehnung der amerikanisch-europäischen Hegemonie im Mainstream ankommen, und zwar in einem Maße, das künftige Wahlausgänge beeinflussen kann.