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Frühling |
Von Thomas Bez am 28.03.2008, aktualisiert am 28.03.2008
Draußen vor dem Fenster tobt das Leben.
Auf dem Fensterbrett vom Arbeitszimmer im Obergeschoß legen wir seit einiger Zeit Walnüsse aus eigener Ernte aus. Ein Eichhörnchen kommt regelmäßig über Fichte und Magnolienbaum vorbei, manchmal auch direkt die Fassade hoch, und bedient sich. Etwas weiter oben in der Fichte hat es sich schon ein Nest oder Walnußlager angelegt.
Zwei Tauben haben auch begonnen, sich in der Fichte häuslich einzurichten.
Wie soll man arbeiten unter diesen Umständen?
Schloß Dammsmühle |
Von Thomas Bez am 02.12.2007
Das Schloß <http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Dammsm%C3%BChle>, eine der Perlen des Barnim, genau genommen eher das Machwerk eines Berliner Fabrikanten, spiegelt sich in seinem See und harrt eines Investors. Manches hier harrt eines Investors. Das Schloß harrte schon, als wir das letzte Mal vor Jahren dort waren. Es scheint, daß es noch eine Weile harren muß.
Die Hunde interessierten sich eher für den Fischteich, der neueren Datums ist und sicher einem gedachten Investor zum Opfer fallen würde. Da aber eben kein Investor da ist, modert der Fischteich (ohne Fische) grün vor sich hin.
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Abenteuer |
Von Thomas Bez am 10.11.2007, aktualisiert am 12.11.2007
Einen Spaziergang der etwas anderen Art hatten wir heute - praktisch um die Ecke. Wir hatten ein Waldstück in Zepernick/Röntgental aufgesucht, wo wir bisher tatsächlich noch nie gewesen waren. Als wir einiger obskurer Gebäude ansichtig wurden, fiel uns ein, daß einst in Röntgental eines der Aufnahmelager ("Zentrales Aufnahmeheim", ZAH) für diejenigen war, die aus Deutschland/West nach Deutschland/Ost übersiedeln wollten. (Jawohl, das kam manchmal vor.)
Diese Gebäude gehörten dazu. Nein, richtig anheimelnd sieht es nicht aus, hier wurden womöglich die Ankömmlinge eingehend befragt. Aber auf dem Hauptgelände des ehemaligen Auffanglagers ist heute ein ganz friedliches Altenheim.
Manchmal geraten wir an ganz seltsame Orte auf unseren Spaziergängen.
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Hobrechtsfelde |
Von Thomas Bez am 27.06.2007, aktualisiert am 10.11.2007
James Hobrecht, halb Ostpreuße, halb Engländer, hat sich um Preußen verdient gemacht. Er entwickelte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Bebauungsplan, der eine dichte Besiedelung Berlins erlaubte. Gewisse Probleme, die mit der Stadtentwicklung einhergingen, löste er zur Jahrhundertwende durch ein Kanalisationssystem. Dessen negatives Ende, die sogenannten Rieselfelder, lag vor den Toren Berlins, nicht weit von unserem schönen Schwanebeck entfernt. Voller Dankbarkeit nannte man den mitten darin gelegenen Ort "Hobrechtsfelde" <http://www.hobrechtsfelde.de>.
In Hobrechtsfelde kann man heute sehr schöne Spaziergänge unternehmen. Das Rieseln wurde Mitte der 80er Jahre des nunmehr schon wieder vergangenen 20. Jahrhunderts eingestellt. (Wir fragen nicht, wie das Problem jetzt gelöst wird.) Der Landkreis Barnim bemüht sich sehr darum, die etwas karge, aber weitläufige Gegend durch Landschaftspflege touristisch aufzubessern. Heute sahen wir sogar frisch angelegte Sonnenblumenfelder. Bei den Hundehaltern und Radfahrern der Gegend ist das Areal sehr beliebt.
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Netzwanderer |
Von Thomas Bez am 03.01.2005
Ein Netzwanderer schrieb uns:
Sent: Monday, January 03, 2005 5:16 AM
Hallo Petra und Thomas,
ich habe etwas auf Ihren Seiten gestöbert. Ich habe selten eine so ansprechende 'Homepage' im Internet gefunden. Ich bewundere die Inhalte, Auswahl, Umsetzung und Sorgfalt in allen Belangen. Das macht so unordentliche Menschen wie mich ein klein wenig neidisch ;-)
Trotzdem ist die Form, die Sie gefunden haben, andere Menschen an Ihrem Leben teilhaben zu lassen, unaufdringlich, informativ, unterhaltsam, lehrreich und sympathisch.
Viele Grüsse von einem schon älteren Netzwanderer :)P.S. warum anonym? naja, meine Meinung habe ich gesagt, und für Widerspruch oder nochmal Feedback hin- und her oder 'ne Tasse Kaffee am Kudamm wäre ich viel zu faul ;-)
Wir bedanken uns für diese freundliche Kritik mit einem Haiku:
Schlaflos in Berlin.
Unbekannter, früh um fünf.
Sachte summt das Netz.
Photographie |
Von Thomas Bez am 12.04.2004
In der guten alten Zeit, so in den 90er Jahren des alten Jahrhunderts (das wir eigentlich immer noch "unser Jahrhundert" nennen würden), als an digitale Photographie noch nicht zu denken war, haben wir innerhalb dreier Jahre mit der Kamera "sehen" gelernt </weblog/1251619559:997226.html>. In diesen drei Jahren haben wiruns vom normalen Farbnegativ über das Farbdia bis zum schwarz-weißen Mittelformat (6x6 cm) vorgearbeitet.
Selbst entwickeln und vergrößern gehören natürlich dazu, wenn man sich für dieses Format entscheidet.
Noch immer kann die Digitalphotographie mit einem Diapositiv oder gar einem schwarz-weißen Negativ weder in der Auflösung noch im Tonwertreichtum mithalten. Dennoch haben wir vor der Schnelligkeit des Digitalverfahrens kapituliert und die "nasse" analoge Methode Ende der 1990er aufgegeben.
Der Klang der Wüste |
Von Thomas Bez am 12.05.2001, mit zwei Kommentaren
"Under construction"
Keines "meiner Länder" hat so sehr meinen Ärger provoziert wie Saudi Arabien. Keines ist mir in so plastischer Erinnerung geblieben. Wie kann man nur nach so einem Land Sehnsucht entwickeln? Aber man kann.
Im Land der Twin Peaks |
Von Thomas Bez am 09.12.1995, aktualisiert am 18.05.2015
Seattle, Washington. Eine Geschäftsreise in das Land der Twin Peaks, mit angeschlossenem langen Wochenende. Die Fahrt auf dem Olympic Highway 101 an den Pazifikstrand gehört zu meinen unauslöschlichen Erinnerungen.
Bei einbrechender Nacht entlang am Lake Crescent durch den Wald, wo es ständig zu regnen scheint. Übernachtung im Bear Creek Motel, vorher ein Abendessen im Hungry Bear Cafe. Holzdielen, Music Box mit damals noch echten Schallplatten, ein bärtiger Naturbursche tanzt mit einem Mädchen, zurechtgemacht wie Laura Dern in Wild at Heart. Alles viel zu sehr Klischee um wahr zu sein.
Jobs grow with trees. Ganze Waldareale werden mit einem Mal geerntet, dann wird dort wieder aufgeforstet. Nächster Einschlag geplant in 80 Jahren. (Inzwischen sind es nur noch 60 Jahre. Die Welt ist zwei Dutzend scheußliche Kriege weiter.) Menschen sind kaum zu sehen aber die Armut ist überall jenseits von Seattle zu spüren.
Der Film war der Zeit gemäß noch ein Diafilm.
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